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Pop rá ci Das 182. Rixdorfer Strohballenrollen am 12. September 2015 ab 14:00 Uhr Das rasanteste Dorffest Berlins rund um den Richardplatz mit buntem Mitmachprogramm für jedes Alter Ahoi Rixdorf Ahoj, POPRÁCI mit großer Freude spreche ich Sie anläßlich des 182. Rixdorfer Strohballenrollens mit diesem tschechischen Gruß an. Popráci lädt zum gemeinsamen Feiern am Feierabend ein, nachdem die tägliche Arbeit getan worden ist. Es ist ein Ausdruck der Dankbarkeit, die die böhmischen Religionsflüchtlinge spürten, als sie Anfang des 18. Jahrhunderts in Rixdorf ein neues Zuhause fanden und so ihren Glauben behalten konnten. Ich wünsche dem diesjährigen Strohballenrollen – dem Fest der Toleranz und Lebensfreude – viel Erfolg beim Publikum, gutes Wetter und gute Unterhaltung! Ihr Tomáš Jan Podivínský Botschafter der Tschechischen Republik 2 Mit dem 182. Rixdorfer Strohballenrollen erwarten uns am 12. September wieder spannende Wettkämpfe mit mannsgroßen Strohballen rund um den Richardplatz. Als Schirmherrin dieses einmaligen sportlichen Ereignisses ist es mir eine besondere Freude, Sie in Rixdorf zu Popráci – dem Fest der deutsch-tschechischen Freundschaft – begrüßen zu dürfen. In diesem Jahr steht unser Freundschaftsfest ganz im Zeichen der lebendigen 20-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Prag und Berlin. Hierzu lädt die Künstlerkolonie Rixdorf alle Kulturen und Generationen ein, dieses schöne Jubiläum bei Musik, Tanz und Wettkampfflair gemeinsam zu feiern. Mit der Neugestaltung des Böhmischen Dorfes Rixdorf nach historischem Vorbild können sich alle Sportlerinnen und Sportler auf hervorragende Streckenbedingungen einstellen, wenn es darum geht, die zentnerschweren Strohballen in Bestzeit über die Pflastersteine zu rollen. Mit 30 gemeldeten Mannschaften, darunter auch wettkampferprobte Tschechen, Norweger und Brasilianer, erwartet uns Rixdorfer eine harte Konkurrenz. Nachdem im vergangenen Jahr erneut das Team aus unserer Partnerstadt Ústí nad Orlicí den Rollwettstreit für sich entschied, ist es in diesem Jahr eine Frage der Ehre, den von der Tschechischen Botschaft gestifteten Wanderpokal nach Rixdorf zu holen. Wir werden deshalb jede Muskelfaser einsetzen müssen, wenn wir die begehrte Trophäe zurückerobern wollen. Ganz besonders möchte ich mich bei allen Unterstützern und Sponsoren bedanken, die das Strohballenfest auch in diesem Jahr ermöglichen. Allen Aktiven und Zuschauern wünsche ich einen unterhaltsamen Nachmittag. Ihre Dr. Franziska Giffey Ahoi liebe Nachbarn! Ahoj liebe Gäste! Die Künstlerkolonie Rixdorf begrüßt alle Nachbarn und Gäste zum 182. Rixdorfer Strohballenrollen. In Rixdorf ist Popráci! Im Rahmen der Rixdorfer Festspiele wird am geschichtsträchtigen Richardplatz, in Erinnerung an die böhmischen Einwanderer, eine jahrhundertealte Tradition zelebriert. Dabei werden der neue tschechische Botschafter SE Herr Tomáš Jan Podivínský und eine Mannschaft seiner Landesvertretung mit strohgeballter Kompetenz mitrollen, ganz im Zeichen der deutschtschechischen Freundschaft und der kulturellen Diversität der Nachbarschaft. Unsere Geschichte (siehe Seite 8) ist um ein Zitat reicher geworden: „Jeder sollte in seinem Leben einen Strohballen gerollt haben!“ Als Urheber wird ein gewisser Comenius genannt.... Auch ein neues Popráci Souvenir gibt es. Neben den bekannten T-Shirts gibt es jetzt von der Firma Handschug ein Popráci Lebkuchenherz. Viel Spaß beim Essen, Rollen, Spielen, Tanzen, Zuschauen und und und … Norbert Kleemann für die Künstlerkolonie Rixdorf 3 Danke Freunde! Es hat sich erwiesen, dass die besten Mittel zum gegenseitigen Kennenlernen Kultur und Sport darstellen. Und wenn sie zugleich mit Humor und „Sich-nicht-so-ernstNehmen“ gewürzt sind, verschwinden alle erdenklichen Grenzen. Und gerade deswegen hat das Strohballenrollen jedes Jahr seine einmalige Atmosphäre. Es ist beinahe symbolisch, dass diese ungewöhnliche Sport- und Unterhaltungsveranstaltung auch in einem Stadtteil von Ústí nad Orlicí stattfinden kann, in Černovír (Tschernowier). Das erste Mal wurde Černovír 1544 schriftlich erwähnt. Sein Gebiet war ein Teil des Herrensitzes Lanšperk, der zur nahen Königsburg gehörte. Das Dorf befindet sich am linken Ufer des Flusses Tichá Orlice. Ab 1850 war es ein selbstständiges Dorf mit einer eigenen Verwaltung. Einen Teil bildete auch das Dorf Oldřichovice (Dreihöf) mit der Siedlung Hutvald. 1891 trennten sich Oldřichovice von Černovír, dieses ist seit dem 1. Juli 1974 in die Stadt Ústí nad Orlicí eingegliedert. Die dramatischen Ereignisse am Ende der 1930er Jahre sowie die Kriegszeit der ersten Hälfte der 1940er Jahre mündeten in die Vertreibung der deutschen Bevölkerung, die 1938 knapp 73% der Bevölkerung von Černovír bildete, und in die Nachsiedlung durch die tschechoslowakische Bevölkerung. Es ist mehr als offensichtlich, dass die meisten Deutschen Černovír nicht freiwillig verlassen haben, und doch hatten sie mit den neu Ankommenden etwas Gemeinsames: Das Ziel, einen neuen Ort zum Leben zu finden – eine neue Heimat. Den Verlust und das Gewinnen vom Neuem. Ein ähnliches Schicksal begegnete ebenfalls den evangelischen Exilanten, die nach der Schlacht am Weißen Berg Horní Čermná verließen und ihren Zukunftsweg im Böhmischen Rixdorf fanden, in Neukölln. Der Verlust der Heimat ist zweifelsfrei eine belastende Erfahrung ohne Rücksicht auf die jeweilige historische Epoche. Ich persönlich kann es mir überhaupt nicht vorstellen, in so eine Situation zu geraten. Vielleicht deswegen suchen wir Antworten auf manche Fragen, wir versuchen unsere Vergangenheit und die Zusammenhänge zu verstehen. Sicherlich helfen uns dabei auch unsere gegenseitigen Begegnungen. Die sind umso wertvoller, da sie ausschließlich aus unserem freien Willen entstehen, ohne Rücksicht auf das historische Unrecht, zu dem es sowohl auf der tschechischen, als auch der deutschen Seite kam. Oder noch besser gesagt – wir begegnen uns gerade deswegen, um das Leid der Vergangenheit zu überwinden und dessen Wiederholung zu verhindern. Wir wollen uns gegenseitig kennenlernen, begegnen, wir wollen miteinander reden. Fast ein halbes Jahrhundert versuchte die kommunistische Propaganda, das Bild eines feindlichen Ausbeuters aus dem Westen zu zeichnen. Wir sind ein klarer Beweis, dass 4 dieses Vorhaben scheiterte! Ich bin dankbar dafür, dass unsere Freunde aus Neukölln regelmäßig unser kleines Dorf Černovír besuchen. Für mich und dessen Einwohner ist es eine Ehre und vor allem eine bereits erwartete Selbstverständlichkeit, dass ihr unsere Einladung annehmt. Die Vertreter von Neukölln bemühten sich bereits 1984, offizielle Beziehungen mit Ústí nad Orlicí zu knüpfen. Jedoch die internationale politische Situation war dafür wohl nicht günstig. Die Kommunisten hatten kein Interesse an Freundschaft mit der kapitalistischen Welt. Weder die Tschechoslowakische Militärmission (eine Art tschechoslowakischer Botschaft), noch das Außenministerium der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik empfahlen das Schließen der internationalen Freundschaft. Erst 1987 kam es zu einem Meinungswechsel. Beide genannten Institutionen empfahlen der Auslandsabteilung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei in Prag, die offizielle Freundschaft zwischen den Städten Ústí nad Orlicí und Neukölln zu genehmigen. Die Freundschaft wurde am 8. Februar 1989 durch den Vorstand der Tschechoslowakischen Gesellschaft für internationale Beziehungen bewilligt. Zugleich wurde empfohlen, die freundschaftlichen Kontakte im Rahmen der Vereinbarung über die gegenseitigen Beziehungen ebenfalls auf die ganze Region von Ústí nad Orlicí zu erweitern. Den Vereinbarungsentwurf bereiteten die Tschechoslowakische Gesellschaft für internationale Beziehungen und die Tschechoslowakische Militärmission nach Beratung mit dem Außenministerium vor. Alles wurde ebenfalls vom Sekretariat des Kreisausschusses der Kommunistischen Partei in Hradec Králové verhandelt. Über sämtliche Besuche mussten die zuständigen staatlichen und politischen Organe der Region Ústí nad Orlicí informiert werden. Wir hatten jedoch Glück. Die gegenseitigen Beziehungen konnten sich nach dem Sturz des totalitären Regimes in der Tschechoslowakei ohne die allgegenwärtigen Beobachtungen, Kontrollen und Genehmigungen seitens der Kommunisten vollständig entfalten, in der Zeit der Suche nach einer modernen Demokratie und der Freiheit des Menschen. Das wertvollste Ergebnis unserer Zeit ist die langfristige echte Freundschaft. Und dafür gehört Euch, liebe Freunde aus Neukölln, ein Dank. Matouš Pořický Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Ústí nad Orlicí und Vorsitzender des Ortsausschusses Černovír Děkujeme, přátelé! Je ověřené, že nejlepšími prostředky ke vzájemnému poznávání lidí jsou kultura a sport. Jsou-li navíc okořeněné humorem a nadsázkou, všechny možné hranice zmizí. A právě proto má Rolování slámy svoji každoroční neopakovatelnou atmosféru. Je téměř symbolické, že se netradiční srpnové sportovní a společenské klání může konat také v jedné z částí města Ústí nad Orlicí v Černovíru (Tschernowier). První písemná zmínka o Černovíru pochází z roku 1544. Jeho území bylo součástí panství Lanšperk, patřící k nedalekému královskému hradu. Vesnice se nachází na levém břehu Tiché Orlice. Od roku 1850 se stala samostatnou a samosprávnou obcí. Její částí byla také ves Oldřichovice (Dreihöf) s osadou Hutvald. V roce 1891 byly Oldřichovice od Černovíra odděleny. Černovír byl s městem Ústí nad Orlicí sloučen od 1. července 1974. Dramatické události konce 30. let a válečné období první poloviny 40. let minulého století vyústily ve vysídlení Němců, kteří v roce 1938 tvořili téměř 73% obyvatel Černovíra, a dosídlení československým obyvatelstvem. Ačkoli je zřejmé, že většina německého obyvatelstva neodešla z Černovíru dobrovolně, měla s nově příchozími společné úsilí – snahu o najití nového místa k životu - svého nového domova. Ztrátu a nalezení. Podobný osud potkal i evangelické pobělohorské exulanty, kteří odešli z okolí Horní Čermné a svoji cestu budoucnosti nalezli v Českém Rixdorfu, součástí Neuköllnu. Ztráta vlasti je bezesporu tíživá zkušenost bez ohledu na historická období. Osobně si vůbec nedovedu představit být v podobné životní situaci. Možná právě proto hledáme odpovědi na některé otázky, snažíme se naši minulost a její souvislosti pochopit. Určitě nám k tomu pomáhá naše vzájemné setkávání. Je o to cennější, že vzniká výlučně z naší svobodné vůle bez ohledu na historická příkoří spáchaná na české i německé straně. Nebo ještě lépe – setkáváme se právě proto, abychom bezpráví minulosti překonali a zabránili jejich opakování. Chceme se navzájem poznat, potkat a popovídat si. Téměř půl století se komunistická propaganda snažila vytvořit obraz nepřátelských vykořisťovatelů Západu. Jsme nezpochybnitelným důkazem, že záměr nevyšel! Jsem vděčný za to, že přátelé z Neuköllnu přijíždějí pravidelně do malé vesničky Černovír. Pro mě a její obyvatele je ctí a hlavně už očekávanou samozřejmostí, že přijímáte naše pozvání. Představitelé Neuköllnu usilovali o navázání oficiálních vztahů s Ústím nad Orlicí už v roce 1984. Avšak tehdy prý nebyla vhodná mezinárodní politická situace. Komunisté neměli o družbu s kapitalistickým světem zájem. Československá vojenská mise (jakési československé velvyslanectví) ani Ministerstvo zahraničí ČSSR uzavření oficiální družby nedoporučovaly. Ke změně názoru došlo až v roce 1987. Obě jmenované instituce doporučily zahraničnímu oddělení Ústředního výboru Komunistické strany Československa v Praze schválit oficiální družbu měst Ústí nad Orlicí a Neukölln. Družbu schválilo 8. února 1989 předsednictvo Československé společnosti pro mezinárodní styky. Současně bylo doporučeno, aby v rámci dohody o družebních vztazích jmenovaných měst byly družební styky rozšířeny i na okres Ústí nad Orlicí. Návrh dohody připravily Československá společnost pro mezinárodní styky a Československá vojenská mise po konzultaci na Ministerstvu zahraničí. Vše projednával také sekretariát Krajského výboru Komunistické strany Československa v Hradci Králové. Všechny návštěvy musely být organizovány s vědomím příslušných státních a politických orgánů okresu Ústí nad Orlicí. Potkalo nás však štěstí. Vzájemné vztahy se začaly naplno rozvíjet po pádu totalitního režimu v Československu bez všudypřítomného komunistického sledování, kontroly a povolování, v době hledání novodobé demokracie, svobody a volnosti člověka. Nejcennějším výsledkem současnosti je dlouhodobé přátelství. A za to Vám, vážení přátelé z Neuköllnu patří poděkování. Matouš Pořický místostarosta Ústí nad Orlicí a předseda Osadního výboru Černovír 5 Stroh- und Spielgasse Frauenschmiede rt St a Ziel Jugendbühne Hauptbühne Laufsteg Kutschen-Schöne In Rixdorf ist Popráci – Programm 2015 Das rasanteste Dorffest Berlins mit Rollwettstreit für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, Programm auf drei Bühnen: der Hauptbühne auf der Richardstraße mit „In Rixdorf ist Musike“, der Jugendbühne auf dem westlichen Richardplatz und einer kleinen Bühne auf dem Hof von Kutschen-Schöne, der Spielstraße in der Richardstraße (beginnend zwischen Louis und Villa Rixdorf), sowie einem bunten Programm auf dem Hof von Kutschen-Schöne, u.a. mit Kunsthandwerkermarkt und einer historischen Modenschau. Programmübersicht 13:00 Uhr Anmeldung der Mannschaften am Eingang der Schmiede am Richardplatz Hauptbühne 14:00 Uhr Begrüßung durch den tschechischen Botschafter, S.E. Herr Tomáš Jan Podivínský und die Bürgermeisterin von Neukölln Frau Dr. Franziska Giffey und den Bürgermeister der Partnerstadt Usti nad Orlici, Herr Petr Hájek 14:30 Uhr Vorstellung der Mannschaften 15:00 Uhr Start des 182. Rixdorfer Strohballenrollen, die Wettkämpfe dauern bis ca. 17:30 16:00 Uhr HeartBeaters spielen Percussion im Brasil-Style: Afrobrasilianische Basis-Rhythmen werden zu neuen, manchmal recht komplexen Stücken arrangiert und mit eigenen Ideen, Breaks und Phrasierugen aufgepeppt. Die Auftritte der HeartBeaters sind häufig kleine Inszenierungen. 17:45 Uhr Rixdorf Quiz und Siegerehrung 18:00 Uhr The Golden Cocks – Big in Kreuzberg. Beheimatet im Goldenen Hahn, gackern diese Hähne lautstark und krähen auch, wenn es dunkel ist! Ob Jazz, Bluegrass, Country, Rockabilly, Ska oder Punk, Selbstgeschriebenes oder Covers – die Cocks spielen Pub-Rock vom Feinsten. Das ist Kreuzberg … mitten in Rixdorf 6 20:00 Uhr Das SkaZka Orchestra bittet zum Tanz mit seiner Musik, eine Mischung aus Jazz-Ska-Pop-Punk und Folk Kinderprogramm in der Richardstraße Jugendprogramm auf der Jugendbühne Kutschen-Schöne: Schwof auf dem Hof und Kunsthandwerkermarkt 16:00 Uhr Historische Modenschau 7 Die Geschichte A m 15. Juni 1737 übernahmen die böhmischen Kolonisten die ihnen zugewiesenen Höfe. Der erste böhmische Dorfschulze trat sein Amt an. Die deutschen Rixdorfer versuchten, Kontakt zu den Böhmen zu bekommen und luden sie zu sich ein. Aber die antworteten immer nur mit: „po práci!”. E inem Teil der Deutsch-Rixdorfer gefiel es nicht, dass die Böhmen keine Steuern zahlen mussten und auch nicht zum Kriegsdienst eingezogen werden durften. So gab es oft kleine Provokationen, die immer in einer Rauferei endeten. Es reichten schon ein falscher Blick, ein falsches Wort oder eine falsche Geste als Auslöser für eine handfeste Auseinandersetzung. D er deutsche Dorfschulze informierte sich in der Zwischenzeit, was die Böhmen mit „po práci“ meinten. „Nach der Arbeit“ sagte der Dorfpfarrer: „Wenn die Arbeit getan ist“ oder auch: „Feierabend”. S o trafen sich Dorfschulze Friedrich Fetzke und sein böhmischer Kollege Bohumil Pachl heimlich in der Spandauer Vorstadt bei Kaffee und Kuchen. „So kann es nicht weitergehen”. Da waren sich beide einig. „Wir müssen unserer Dorfjugend die Möglichkeit geben, sich zu messen, ohne dass es gebrochene Beine und Rippen gibt”. Friedrich gabelte in seiner Biskuit-Rolle, die er sich zum Kaffee bestellt hatte: „Ja natürlich…” E ine Idee war geboren. „Wir werden, nachdem die Ernte eingefahren ist, zwei Strohballen durch das Dorf rollen lassen. Die Gewinnermannschaft erhält die zwei Golddukaten, die wir in der Mitte der Strohballen verstecken werden”. - „Genau”, sagte Friedrichs Kollege Bohumil Pachl und wir nennen es: „Popráci, das erste Rixdorfer Strohballenrollen”. S o wurde noch in demselben Jahr am zweiten Wochenende im September dieser Wettstreit veranstaltet. Das Rixdorfer Strohballenrollen sprach sich schnell 8 in ganz Berlin herum. Aus dem Umland kamen von Jahr zu Jahr immer mehr Mutige, um sich im spielerischen Wettkampf mit der Dorfjugend zu messen. Die Feierlichkeiten wurden zum sprichwörtlichen „in Rixdorf is Musike” mit Musik, Tanz und reichlicher Bewirtung. B is zum Jahre 1911 fanden insgesamt 174 Rixdorfer Strohballenrollen statt. Im Januar 1912 genehmigte Kaiser Wilhelm II. die Umbenennung von Rixdorf in Neukölln und verbot die weitere Durchführung des Strohballenrollens. I m Jahre 2008 ließ die Künstlerkolonie Rixdorf die fast vergessene Festtradition wieder aufleben und lädt seither jedes Jahr am zweiten Septemberwochenende alle Kulturen und Generationen zum Wettkampf mit anschließender Musik und Tanz. I m ersten Jahr sagten einige Landsmannschaften zur Einladung mit einem Freundlichkeits-Ja zu, trauten sich dann aber nicht. Bereits im Folgejahr ließ sie der Erfolg des Festes ihre Bedenken vergessen. S chon im zweiten Jahr von Popráci verboten die Stadtvorderen andere Großbesäufnisse zu Gunsten dieser neuen Festkultur des Miteinander. W ie es weitergeht mit Rixdorf und mit Popráci und ob dieses Fest ein Zeichen für Rixdorf als gastlicher Ort lebendiger Vielfalt wird, entscheiden alle Mitwirkenden. 9 Jugendbühne Dieses Jahr wird die Bühne von uns drei Jugendlichen organisiert: Elvan, Hussein und Tarik. Unsere SportArbeitsgruppe ist Teil des Jugendprojektes „Bühne & Sport“. Gemeinsam haben wir bereits seit letzten Herbst einige Sportturniere im Kiez durchgeführt. Mit der Programmgestaltung der Jugendbühne verbinden wir nun unsere sportlichen mit unseren kulturellen Interessen. Da wir denken, dass es unter den Kindern und Jugendlichen viele unentdeckte Bühnentalente gibt, wollen wir ihnen die Möglichkeit geben, sich auf unserer OPEN STAGE zu präsentieren. In den Bereichen Gesang, Rap, Tanz und Beatboxen können sie zeigen, was sie alles drauf haben. Wem das zu langweilig ist, kann sich auch im BATTLE anderen Teilnehmern stellen. Das Publikum entscheidet durch Klatschen, Johlen, Schreien, wer die Besten sind, und damit wer die Preise bekommt. Gegen Ende laden wir alle ein, mitzumachen beim traditionellen Tanz „Dubke“. Ein paar unserer Freunde werden den Tanz vorstellen. Ist ganz einfach und bringt viel Spaß. Die Jugendbühne startet um 15.00 Uhr. Dann können sich Interessierte für die Open Stage oder die Battles anmelden. Übrigens auch für das Strohballenrollen für Jugendliche, das kurze Zeit später starten wird. Gegen 19.00 Uhr endet das Bühnenprogramm. Die Moderation übernehmen von uns Elvan und Hussein. Ach ja, ein paar besondere Bühnenüberraschungen wird’s auch noch geben! Bis dann, Eure Sport AG Bühne & Sport ist ein niedrigschwelliges Qualifizierungsprojekt für Jugendliche und wird durch das Programm „Soziale Stadt“ finanziert. 10 Dank an Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren für ihre Unterstützung und für die Preise, dem Unternehmensnetzwerk Neukölln-Südring e.V., dem Milchhof Mendler, den Mineralquellen Bad Liebenwerda, der Wilhelm Reuss & Co. KG, dem ESTREL Berlin Hotel, dem Heimathafen Neukölln, dem Hotel Britzer Tor, der Bahama Warenvertriebs GmbH, TwoTickets.de, der Blutwurstmanufaktur GmbH, Stars in Concert, der CBS-Rixdorf GmbH, der Neuköllner Oper, der Reederei Riedel GmbH, der Rixdorfer Schmiede, der Schmidt Spiele GmbH, der BesteckListe und Das schwarze Glas . Besonderen Dank an all unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne deren großartigen Einsatz POPRÁCI gar nicht möglich wäre. Wir bedanken uns für die unkomplizierte Hilfestellung und umfassende Unterstützung von allen Partnern und Freunden. Besonderen Dank an S.E. Herrn Tomás Jan Podivinsky, Botschafter der Tschechischen Republik, Neuköllns Partnerstadt Ústí nad Orlicí, der Bürgermeisterin von Neukölln Frau Dr. Franziska Giffey, Herrn Bernd Szczepanski, der Bezirksstadtrat für Soziales, Herrn Christian Bärmann, Bezirkskoordinator Städtepartnerschaften, Sylvia Edler, Gleichstellungsbeauftragte von Neukölln, Frau Anna Hermanns, Bezirkskoordinatorin Quartiersmanagement, dem Quartiersmanagement Ganghofer Straße, der Berliner Gesellschaft für Integration mbH, der Frauenschmiede, der s…cultur, der Hausverwaltung Kopp, dem Café Linus und den vielen RixdorferInnen, die uns mit Spenden und tatkräftiger Hilfe unterstützen. IMPRESSUM V.i.S.d.P. N. Kleemann, traumpfad e.V. Böhmische Straße 46, 12055 Berlin www.popraci.de und www.rixdorfer-festspiele.de [email protected] Gestaltung: Redaktion : Norbert Kleemann Übersetzungen: Veronika Patočková Fotos: G.Ragusi, A. Gründler und simon Gefördert wird das Rixdorfer Strohballenrollen durch den Deutsch-TschechischenZukunftsfonds, die Aktion Mensch, die N+ Bürgerstiftung Neukölln, die Abteilung Soziales des BA Neukölln und das QM Ganghoferstraße. Unterstützt wird es vom Bezirksamt Neukölln, der Gleichstellungsbeauftragten Neuköllns, dem Bezirksstadtrat für Soziales, dem Unternehmensnetzwerk Neukölln-Südring e.V. und vielen Unternehmen und Initiativen des Bezirks. 11 Wir freuen uns jetzt schon auf die Rixdorfer Festspiele vom 3. bis 10. September 2016, wenn es wieder heißt Popráci – das 183. Rixdorfer Strohballenrollen
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